TC Dettingen/Horb wird für 25 Jahre Kinderrechte im Verein ausgezeichnet

Der Tennisclub Dettingen/Horb zeigt seit 25 Jahren, wie erfolgreiche Vereinsarbeit mit jungen Menschen aussehen kann: auf Augenhöhe, im Dialog und mit einem klaren Blick auf die Bedürfnisse der nächsten Generation. Jetzt wird diese vorbildliche Arbeit belohnt – mit einer Belobigung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), verliehen im Rahmen des 11. Biebricher Schlossgesprächs am 22. Mai 2025 in Wiesbaden.

Der Tennisclub Dettingen/Horb zeigt seit 25 Jahren, wie erfolgreiche Vereinsarbeit mit jungen Menschen aussehen kann: auf Augenhöhe, im Dialog und mit einem klaren Blick auf die Bedürfnisse der nächsten Generation. Jetzt wird diese vorbildliche Arbeit belohnt – mit einer Belobigung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), verliehen im Rahmen des 11. Biebricher Schlossgesprächs am 22. Mai 2025 in Wiesbaden.

Im Interview mit tennis.de sprechen Frercks Hartwig, Trainer des TC Dettingen/Horb und Vereinstrainer des Jahres 2024, und Stefanie Hellstern, Jugendleiterin des TC Dettingen/Horb, über die Auszeichnung, über Beteiligungsformate – und darüber, warum es sich lohnt, Kindern und Jugendlichen echtes Vertrauen zu schenken.

Glückwunsch zur Belobigung durch den DOSB! Was steht hinter dieser Auszeichnung?

Stefanie Hellstern: Vielen Dank! Wir werden für unser Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit ausgezeichnet, speziell für 25 Jahre Kinderrechte und Demokratiebildung im Tennisclub. Die Auszeichnung ist für uns eine großartige Anerkennung und gibt uns zudem die Gelegenheit, unsere Arbeit wirksam nach außen zu tragen.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, Kindern in eurem Verein ein Mitspracherecht einzuräumen?

Frercks Hartwig: Der TC hat vor 25 Jahren angefangen, Kinder mitbestimmen zu lassen, weil wir überzeugt waren und immer noch sind, dass es wichtig ist, sie frühzeitig in die Entscheidungen des Vereins einzubeziehen. Wir haben mit einfachen Strukturen angefangen. Mein damals 13jähriger Sohn wurde zum Jugendsprecher ernannt, und von da an haben wir die Beteiligung der Kinder schrittweise und konsequent ausgebaut. Mittlerweile haben wir ein umfassendes System, zu dem neben Jugendsprecher:innen auch eine Jugendordnung, ein Jugendausschuss, eine jährliche Jugendvollversammlung und Formen der Mitbestimmung im Training gehören. Dort können Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren aktiv mitbestimmen und echte Demokratie erleben.

Wie genau läuft die Beteiligung im Alltag ab?

Stefanie Hellstern: Der Jugendausschuss trifft sich in der Regel alle zwei Monate. Dort werden die Themen besprochen, die für die Jugend relevant sind. Zum Beispiel bestimmen die Jugendlichen die Jugendtermine für den Sommerplan mit oder wir entwickeln mit ihnen Projekte im sportlichen und sozialen Bereich.

Welche Bedeutung hat die Mitbestimmung der Kinder für den Verein?

Frercks Hartwig: Uns ist wichtig, dass Kinder nicht nur als die Zukunft gesehen werden, sondern auch die Gegenwart unseres Vereins mitgestalten. Der Dialog mit den Kindern zeigt, was sie wirklich wollen und welche Erwartungen sie an den Verein haben. Das ist sehr wichtig für unsere Arbeit. Kinder sind sehr kreativ, davon profitieren wir auch als Verein sehr.

Welche Auswirkungen hat die Partizipation auf die Kinder?

Stefanie Hellstern: Wenn Kinder im Tennisverein mitentscheiden dürfen, stärkt das nicht nur ihre Verbundenheit zum Verein, sondern auch ihr persönliches Wachstum. Sie erleben, dass ihr Beitrag zählt und Veränderungen bewirken kann. Dadurch erleben sie Selbstwirksamkeit, übernehmen Verantwortung und sammeln wichtige Erfahrungen im demokratischen Miteinander.

Wie geht ihr mit den unterschiedlichen Bedürfnissen von Mädchen und Jungen um?

Frercks Hartwig: Wir haben festgestellt, dass vorwiegend Mädchen bei uns aktiv sind. Um die Jungs stärker einzubinden, haben wir eine Geschlechterquote eingeführt. So finden auch ihre Belange mehr Beachtung. Interessant ist auch die Tatsache, dass sich im Jugendausschuss und in allen anderen Beteiligungsmodulen nicht unbedingt die Leistungsspieler:innen engagieren, sondern eher Kinder, die über den sozialen und partizipativen Bereich die Verbindung zum Verein suchen.

Zum Schluss, was wünscht ihr euch für die Zukunft des Vereins?

Stefanie Hellstern: Wir möchten weiterhin ein Ort sein, wo Kinder und Jugendliche aktiv mitgestalten und sich einbringen können. Der TC Dettingen/Horb soll ein Beispiel für gelungene Kinderbeteiligung im Sport sein.