Inklusives Training beim TC Eintracht Dortmund

Seit Oktober 2017 spielen beim TC Eintracht Dortmund Menschen mit einer geistigen Behinderung Tennis. Mittlerweile nehmen regelmäßig bis zu zwölf Spieler:innen am wöchentlichen Training teil. Vereinstrainer und Jugendwart Olaf Kirchner spricht im Interview über die Möglichkeiten, die das gemeinsame Training bietet und verrät, was ihn an der inklusiven Gruppe begeistert.

Olaf, du bist seit über 20 Jahren beim TC Eintracht Dortmund als Vereinstrainer tätig. Verrate uns, warum du 2017 das inklusive Angebot für Tennis von Menschen mit geistigen Behinderungen ins Leben gerufen hast?

Das hatte im Wesentlichen mit Sophie Rensmann (Bronzemedaillengewinnerin bei den Special Olympics Weltspielen 2019 in Abu Dhabi, Anm. d. Red.) zu tun. Sie hatte schon sehr lange am Tennistraining teilgenommen. Nach ihrer sehr erfolgreichen Teilnahme bei einem Special Olympics Turnier haben wir gemerkt, dass der Sport die Lebensqualität von Sophie verbessert hat. Daraufhin war es für uns selbstverständlich, ein inklusives Angebot im Verein anzubieten, um weiteren Menschen mit einer geistigen Behinderung das Sporttreiben zu ermöglichen.

Wie hat sich das Angebot bis heute entwickelt?

Nachdem wir uns dazu entschlossen hatten, eine Trainingsgruppe für Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung zu gründen, haben wir sehr schnell einige Mitglieder dafür gefunden. Das lief vorwiegend über Bekannte und Werkstätten in unserer Umgebung. Mittlerweile haben wir bis zu zwölf Spieler:innen, die am wöchentlichen Training und teilweise auch an unserer Hobbyspielrunde teilnehmen.

Und dass wir ein Jahr nach Gruppengründing ein Special Olympics Turnier mit über 40 Teilnehmer:innen auf unserer Anlage veranstalten konnten, war das Highlight der bisherigen Zeit. Vor allem über die interne Unterstützung von fast 60 Helfer:innen haben wir uns damals sehr gefreut.

Was macht das inklusive Training für dich aus?

Die Trainingsstunde ist schon eine besondere und es erdet einen. An sich sind wir ein Verein, der stark auf Leistungssport ausgerichtet ist. Beim Training mit der inklusiven Gruppe steht das Zwischenmenschliche im Vordergrund. Mir persönlich als Trainer macht das enorm viel Spaß und ich kann es nur empfehlen. Man merkt auch, dass das Training sowohl sportlich, aber auch geistig enorm gut für unsere Teilnehmer*innen ist. Die Lebensqualität wird durch das aktive Sporttreiben erhöht.

Hattest du das Gefühl, dass eine Weiterbildung notwendig ist, um die Gruppe zu trainieren?

Nein, im Prinzip ist es nichts anderes als ein Anfänger:innentraining. Mit dem Unterschied, dass man auf dem Platz pures Feedback bekommt. Wenn das Training keinen Spaß macht, dann wird einem das auch direkt gesagt. Ich hatte natürlich den Vorteil, dass ich Sophie schon sehr gut kannte und als Trainer viele Jahre Erfahrung gesammelt habe.

TCE Specials sagen Danke ! Beim letztem Training überreichte Dr. Otto vom " Zahnärzte helfen Verein" einen Scheck für...

Gepostet von Tennisclub Eintracht Dortmund e.V. am Montag, 19. Oktober 2020

 

Kommen wir weg vom Sportlichen. Wie wird die Gruppe organisiert?

Über einen ermäßigten Beitrag sind die Menschen mit einer geistigen Behinderung als Vereinsmitglieder direkt in das Miteinander integriert. Auch die Eltern der Spieler:innen aus der inklusiven Gruppe sind involviert, indem sie bei jedem Training mit auf dem Platz stehen. Das macht allen extrem viel Spaß.

Welche Auswirkung hat die Corona-Pandemie aktuell auf die Gruppe?

Die Gruppe leidet extrem unter der jetzigen Situation. In Diskussionen rund um die Öffnung des Sports muss das mitbedacht werden. Gerade Menschen mit einer geistigen Behinderung brauchen Bewegung und das Miteinander. Wir versuchen die Zeit durch eine Whats App-Gruppe und intensive Kommunikation zu überbrücken.

Gab es eigentlich externe Hilfen für deinen Verein?

Ja, die gab es. Allerdings mussten wir uns auch darum bemühen. Wenn man sich aktiv umschaut, rennt man aber sehr viele offene Türen ein. Wir haben Unterstützung von der Aktion Mensch und von Dortmunder Zahnärzten bekommen. Viele haben sicherlich Angst vor den hohen Kosten, die ein inklusives Angebot mit sich bringt. Diese Angst ist aber unbegründet, weil es viele Partner gibt, die einem auch finanziell unter die Arme greifen. So konnten wir zum Beispiel über Sponsoren Schläger, Taschen und Schuhe an die ganze Gruppe verteilen.

Was kannst du Vereinen raten, die noch erste Berührungsängste beim Thema Inklusion haben?

Ich würde sagen, probiert es einfach aus! Natürlich ist es immer leichter, wenn man intern schon Anknüpfungspunkte hat, aber ein Aktionstag kann zum Beispiel dabei helfen, ein inklusives Angebot zu testen.

Seit Oktober 2017 spielen beim TC Eintracht Dortmund Menschen mit einer geistigen Behinderung Tennis. Mittlerweile nehmen regelmäßig bis zu zwölf Spieler:innen am wöchentlichen Training teil. Vereinstrainer und Jugendwart Olaf Kirchner spricht im Interview über die Möglichkeiten, die das gemeinsame Training bietet und verrät, was ihn an der inklusiven Gruppe begeistert.

© TC Eintracht Dortmund

Olaf, du bist seit über 20 Jahren beim TC Eintracht Dortmund als Vereinstrainer tätig. Verrate uns, warum du 2017 das inklusive Angebot für Tennis von Menschen mit geistigen Behinderungen ins Leben gerufen hast?

Das hatte im Wesentlichen mit Sophie Rensmann (Bronzemedaillengewinnerin bei den Special Olympics Weltspielen 2019 in Abu Dhabi, Anm. d. Red.) zu tun. Sie hatte schon sehr lange am Tennistraining teilgenommen. Nach ihrer sehr erfolgreichen Teilnahme bei einem Special Olympics Turnier haben wir gemerkt, dass der Sport die Lebensqualität von Sophie verbessert hat. Daraufhin war es für uns selbstverständlich, ein inklusives Angebot im Verein anzubieten, um weiteren Menschen mit einer geistigen Behinderung das Sporttreiben zu ermöglichen.

Wie hat sich das Angebot bis heute entwickelt?

Nachdem wir uns dazu entschlossen hatten, eine Trainingsgruppe für Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung zu gründen, haben wir sehr schnell einige Mitglieder dafür gefunden. Das lief vorwiegend über Bekannte und Werkstätten in unserer Umgebung. Mittlerweile haben wir bis zu zwölf Spieler:innen, die am wöchentlichen Training und teilweise auch an unserer Hobbyspielrunde teilnehmen.

Und dass wir ein Jahr nach Gruppengründing ein Special Olympics Turnier mit über 40 Teilnehmer:innen auf unserer Anlage veranstalten konnten, war das Highlight der bisherigen Zeit. Vor allem über die interne Unterstützung von fast 60 Helfer:innen haben wir uns damals sehr gefreut.

Was macht das inklusive Training für dich aus?

Die Trainingsstunde ist schon eine besondere und es erdet einen. An sich sind wir ein Verein, der stark auf Leistungssport ausgerichtet ist. Beim Training mit der inklusiven Gruppe steht das Zwischenmenschliche im Vordergrund. Mir persönlich als Trainer macht das enorm viel Spaß und ich kann es nur empfehlen. Man merkt auch, dass das Training sowohl sportlich, aber auch geistig enorm gut für unsere Teilnehmer*innen ist. Die Lebensqualität wird durch das aktive Sporttreiben erhöht.

Hattest du das Gefühl, dass eine Weiterbildung notwendig ist, um die Gruppe zu trainieren?

Nein, im Prinzip ist es nichts anderes als ein Anfänger:innentraining. Mit dem Unterschied, dass man auf dem Platz pures Feedback bekommt. Wenn das Training keinen Spaß macht, dann wird einem das auch direkt gesagt. Ich hatte natürlich den Vorteil, dass ich Sophie schon sehr gut kannte und als Trainer viele Jahre Erfahrung gesammelt habe.

TCE Specials sagen Danke ! Beim letztem Training überreichte Dr. Otto vom " Zahnärzte helfen Verein" einen Scheck für...

Gepostet von Tennisclub Eintracht Dortmund e.V. am Montag, 19. Oktober 2020

 

Kommen wir weg vom Sportlichen. Wie wird die Gruppe organisiert?

Über einen ermäßigten Beitrag sind die Menschen mit einer geistigen Behinderung als Vereinsmitglieder direkt in das Miteinander integriert. Auch die Eltern der Spieler:innen aus der inklusiven Gruppe sind involviert, indem sie bei jedem Training mit auf dem Platz stehen. Das macht allen extrem viel Spaß.

Welche Auswirkung hat die Corona-Pandemie aktuell auf die Gruppe?

Die Gruppe leidet extrem unter der jetzigen Situation. In Diskussionen rund um die Öffnung des Sports muss das mitbedacht werden. Gerade Menschen mit einer geistigen Behinderung brauchen Bewegung und das Miteinander. Wir versuchen die Zeit durch eine Whats App-Gruppe und intensive Kommunikation zu überbrücken.

Gab es eigentlich externe Hilfen für deinen Verein?

Ja, die gab es. Allerdings mussten wir uns auch darum bemühen. Wenn man sich aktiv umschaut, rennt man aber sehr viele offene Türen ein. Wir haben Unterstützung von der Aktion Mensch und von Dortmunder Zahnärzten bekommen. Viele haben sicherlich Angst vor den hohen Kosten, die ein inklusives Angebot mit sich bringt. Diese Angst ist aber unbegründet, weil es viele Partner gibt, die einem auch finanziell unter die Arme greifen. So konnten wir zum Beispiel über Sponsoren Schläger, Taschen und Schuhe an die ganze Gruppe verteilen.

Was kannst du Vereinen raten, die noch erste Berührungsängste beim Thema Inklusion haben?

Ich würde sagen, probiert es einfach aus! Natürlich ist es immer leichter, wenn man intern schon Anknüpfungspunkte hat, aber ein Aktionstag kann zum Beispiel dabei helfen, ein inklusives Angebot zu testen.

 

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