Ein ganzes Wochenende stand voll im Zeichen der Inklusion beim Bayerischen Tennis-Verband! Gleich drei Veranstaltungen für Blinde, Rollstuhlfahrer und interessierte Trainer und Vorstände stießen auf reges Interesse.

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Blindentennis-Aktionstag

Am Freitag nahmen 20 Sehbehinderte das Angebot war beim TSV Altenfurt Tennis auszuprobieren. Gemeinsam mit dem Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e. V. organisierte der BTV diesen ersten Blindentennis-Aktionstag. Niklas Höfken, Referent für Paratennis beim Deutschen Tennis-Bund, Lars Haack (Vereinsberater Nordbayern) und Helfer aus dem Verein bescherten den Teilnehmern einen unvergesslichen Tennistag. Was schwer möglich scheint, funktioniert erstaunlich gut. Beim Blindentennis wird mit Klingelbällen gespielt, die dreimal aufhüpfen dürfen. Tastbare Linien geben Orientierung. Die Teilnehmer schlugen sich sehr gut und Höfken erspähte sogar neue Tennistalente. Bei einem Showmatch zweier erfolgreicher Blindentennisspielerinnen wurde deutlich, wie das Spiel nach ein wenig mehr Übung aussehen kann. "Es war absolut beeindruckend, wie offen die Sehbehinderten das Thema angegangen sind und mit welcher Begeisterung sie am Start waren. Auch für die Jugendlichen Helferinnen war es eine sehr positive Erfahrung und für sie wurde der Umgang mit den blinden Teilnehmern nach anfänglicher Unsicherheit schon nach wenigen Minuten ganz selbstverständlich", so Haack.

Rollstuhltennis-Aktionstag

Genauso erfolgreich war der Tennistag für Rollstuhlfahrer beim TSV Haar am Samstag. 25 Teilnehmer, davon 21 im Rollstuhl und vier "gehende" Familienangehörige probierten die Sportart Tennis aus. Niklas Höfken und Peter Seidl, Referent für Rollstuhltennis im BTV, sowie Julia Höhn (Leiterin Vereinsberatung und Entwicklung), Lars Haack und zwei Vereinstrainer gestalteten den vierstündigen Aktionstag. Auch die Presse, darunter sogar ein Fernsehteam, war anwesend. Reinhold Linke vom Behindertenbeirat Haar lies es sich ebenfalls nicht nehmen, zuzuschauen und begrüßte die Aktion sehr. "Es wird sehr deutlich, wie heiß diese sportlichen Rollstuhlfahrer darauf sind, ein passendes Sportangebot zu finden. Alle waren mit solch einer Begeisterung dabei, egal ob erfahrene Spieler oder vollkommene Neulinge. Besonders begeistert hat mich die absolut positive und herzliche Stimmung unter den Teilnehmern. Beim Sport und auch beim gemeinsamen Mittagessen", fasst Höhn den Tag zusammen.

Für alle Teilnehmer an den beiden Aktionstagen wird es ein Folgeangebot geben. Zunächst in Nürnberg und Haar. "Wir hoffen aber sehr darauf, dass nach und nach immer mehr Inklusionsstützpunkte entstehen, bei denen es Trainingsgruppen für Rollstuhlfahrer, Blinde, Menschen mit geistiger Behinderung oder Gehörlose gibt", sagte Höhn.

Und genau dafür Veranstaltete der BTV am Sonntag eine Infoveranstaltung für Vereine und Trainer.

Inklusionsworkshop

17 Vorstände und Trainer informierten sich in dem sechsstündigen Workshop darüber, wie sie in ihrem Verein inklusive Angebote platzieren können. Einige Vereine hatten auch schon Erfahrung, da sie schon einzelne Gruppen trainierten oder Aktionstage durchgeführt haben. Diese konnten nur positives berichten. Besonders das Training mit Menschen mit geistiger Einschränkung scheint laut den Erfahrungsberichten ganz einfach umzusetzen zu sein. Die Kooperation mit Behindertenwerkstätten funktioniert reibungslos. Und die emotionale und positive Art der Spieler bereichert den gesamten Verein!

Auf dem Platz konnten die Teilnehmer mittels Augenmasken und Rollstühlen selbst ausprobieren, wie Blinden- und Rollstuhltennis funktioniert. Höfken erläuterte ihnen das methodische Vorgehen betonte aber auch, dass es für erfahrene Trainer kein Problem ist, auf Menschen mit Behinderung einzugehen. Mit etwas Phantasie können die bekannten Übungen ganz einfach abgewandelt und passend gemacht werden.

Inklusionsstützpunkte gesucht

Falls auch ihr Interesse habt, in eurem Verein inklusive Angebote zu platzieren, informiert euch gerne >>hier im BTV Portal oder direkt bei Julia Höhn.