Überraschend deutlicher Sieg für den Meister

Bestes Tennis-Wetter, einen Newcomer und ein Ergebnis, das so nicht zu erwarten war. Am Ende gewinnt der amtierende Meister Grün-Weiss Mannheim gegen den HTC Blau-Weiss Krefeld mit 5:1. 

Bestes Tennis-Wetter, einen Newcomer und ein Ergebnis, das so nicht zu erwarten war. Der dritte Spieltag der Tennis-Point-Bundesliga hatte in Mannheim alles, was das Fanherz begehrt. Am Ende gewinnt der amtierende Meister Grün-Weiss Mannheim gegen den HTC Blau-Weiss Krefeld mit 5:1. 

Als am Sonntagmorgen die beiden Teamchefs die Aufstellungen abgeben, sieht es nicht so aus, als wäre es eine deutliche Angelegenheit. “Ein 3:3 würden wir unterschreiben”, lässt der Mannheimer Gerald Marzenell verlauten. Doch es sollte anders kommen, denn schon in den ersten Einzeln des Tages legt die Heimmannschaft den Grundstein für den später deutlich ausfallenden Sieg. Auf dem SAP Center Court am Neckarplatt sieht es zunächst nach einem Krefelder Erfolg aus. Der Portugiese Gastao Elias entscheidet den ersten Satz gegen Mannheims Bernabé Zapata Miralles für sich. Doch der Spanier kämpft sich ins Spiel zurück und erzwingt den Match-Tie-Break, den er letztlich mit 10:6 gewinnt. Klarer, aber wesentlich überraschender endet die Parallelpartie zwischen Andrea Arnaboldi (Krefeld) und Max Rehberg (Mannheim). Der 18-jährige Deutsche erfuhr erst am Abend zuvor, dass er Einzel spielen wird. Es ist sein erstes Match in der Bundesliga, abgesehen vom Doppel zwei Tage vorher in Neuss. Arnaboldi hingegen hat schon einige Jahre Erfahrung in der stärksten Liga der Welt gesammelt und steht im ATP-Ranking ganze 649 Plätze vor der DTB-Nachwuchshoffnung. In einem hart umkämpften ersten Durchgang kann sich Rehberg (ATP-Nr. 638) gegen Arnaboldi (ATP-Nr. 189) im Tie-Break durchsetzen. Anschließend spielt sich der Youngster in einen Rausch und holt den zweiten Satz mit 6:1. Die Überraschung ist perfekt, der Weg zum Sieg geebnet. Auf Krefelder Seite macht sich Fassungslosigkeit breit, denn mit diesem Einzel hatte man nahezu fest gerechnet. 

In der zweiten Einzelrunde liegen die Krefelder Hoffnungen auf Stefano Travaglia, der in der Tennis-Point-Bundesliga bereits zweimal gegen seinen heutigen Gegner Pedro Martínez gewonnen hat. Doch auch diese Partie auf dem Center Court kann Grün-Weiss Mannheim für sich entscheiden: 6:4 und 6:4 für den Spanier - und somit 3:0 für den amtierenden Meister. Nahezu zeitgleich endet auch das andere Match mit einem ähnlichen Ergebnis. Auf “dem 10er”, wie Grün-Weiss den Court nennt, setzt sich Maximilian Marterer gegen Federico Gaio in zwei Sätzen durch. Der Sieg war Mannheim nach den Einzeln nicht mehr zu nehmen und Krefeld geht leer aus. In den Doppeln betreibt das einzige Team, das in 50 Jahren Tennis-Bundesliga immer dabei war, noch ein wenig Ergebnis-Kosmetik. Zwar geht auf dem Center Court in einem sehenswerten Doppel der Sieg an das Grün-Weiss-Duo Kevin Krawietz und Pedro Martínez gegen das italienische Doppel Travaglia/Gaio. Aber auf dem Nebenplatz holen die Krefelder Arnaboldi/Elias den Ehrenpunkt gegen Zapata Miralles und Rehberg. Der amtierende Meister steht somit nach dem ersten Saisondrittel mit 5:1 Punkte auf dem zweiten Tabellenplatz. “Das ist schon überraschend für mich persönlich”, so Marzenell, der weiterhin den Badwerk Gladbacher HTC sowie TC Großhesselohe als Favorit im Meisterrennen sieht. Krefeld hingegen steht mit einem Punkt am anderen Tabellenende auf dem neunten Platz vor Aufsteiger Ludwigshafen, gegen die der HTC am kommenden Wochenende spielen muss.

Text und Bild: Grün-Weiss Mannheim