Dennis Bokelmann: Warum wir einen Wingfield-Platz haben

Vor zwei Jahren gab es einen Generationenwechsel im Vorstand des TV Schwanewede. Seitdem hat der Club viele digitale Themen angestoßen. Im Sommer ist dann der digitale Tennisplatz dazugekommen, wie Dennis Bokelmann, erster Vorsitzender der Tennissparte, uns im Interview berichtet. 

Vor zwei Jahren gab es einen Generationenwechsel im Vorstand des TV Schwanewede. Seitdem hat der Club viele digitale Themen angestoßen. Im Sommer ist dann der digitale Tennisplatz dazugekommen, wie Dennis Bokelmann, erster Vorsitzender der Tennissparte, uns im Interview berichtet. 

Seit wann habt ihr einen Wingfield-Court auf der Anlage vom Turnverein Schwanewede?

Das ist noch gar nicht so lange her. Genau genommen erst ein paar Monate, seit Ende Juli ist einer unserer Plätze mit dem Wingfield-System ausgestattet.  

Wie ist es dazu gekommen?

Eines unserer Vereinsmitglieder hat schon Anfang des Jahres mitbekommen, dass es die Möglichkeit gibt, mit Wingfield seine Plätze zu digitalisieren. Er selbst war sofort überzeugt, aber für uns als Verein war dann ausschlaggebend, dass der Deutsche Tennis Bund und Wingfield die on-demand LK-Wertung möglich gemacht haben. Das war für uns das entscheidende Argument, dass wir gesagt haben, so eine Anlage wollen wir auch beim TV Schwanewede in Betrieb nehmen.

Und dann seid ihr auf Wingfield zugegangen?

Genau, erst gab es einen Onlinetermin, bei dem noch einmal das System erklärt wurde. Danach ging die Beschaffung und die Installation der Anlage ziemlich schnell. Ich muss sagen, alles was versprochen wurde, wurde dann auch in die Tat umgesetzt – ob das die schnelle Lieferung oder die einfache Einrichtung war. Also der Support war wirklich top und ich bekomme da jetzt auch kein Geld für, dass ich das sage.

Jetzt wo die Anlage schon ein paar Monate im Betrieb ist, welche Möglichkeiten bietet euch der digitale Platz?

Wie schon beschrieben, war die LK-Funktion für uns eigentlich ausschlaggebend. Dass wir darüber hinaus noch so viele andere Optionen haben, war uns ehrlich gesagt nicht unbedingt bewusst. Unsere Trainer nutzen zum Beispiel die „Drill“-Funktion und Matchanalysen, da gab es eine extra Trainerschulung von Wingfield. Dazu kann man sich online mit anderen Spielern in einer Rangliste vergleichen und hat die Möglichkeit, sich das Spiel im Nachhinein noch einmal anzuschauen und zu analysieren.

Das ist ja fast wie bei den Profis.

Vielleicht etwas, ja. Von den Matches auf dem Wingfield-Court kann man zum Beispiel Highlightvideos erstellen, das kennt man so eigentlich nur von der Profitour. Auch Matchstatistiken werden in der Wingfield-App bereitgestellt. Dadurch generieren wir mittlerweile extrem viel Content für unsere eigenen Kanäle, die auch unsere Mitglieder gerne posten.

Jetzt steht die Hallensaison an. Wie wird der Platz dann genutzt?

Wir können die Anlage problemlos in die Halle transportieren. Man hat ja nur einen Netzpfosten und die verschiedenen Kameras. Es wird nur ein Stromanschluss und Lan-Kabel an den Plätzen benötigt und dann ist man komplett flexibel.

Die Anschaffung eines Wingfield-Courts ist erst einmal mit Kosten verbunden. Wie lief das bei euch im Verein ab?

Wir hatten das Glück, dass sich ein Sponsor aus dem Verein gefunden hat. Aber erst gab es die Überlegung, eine Spendenaktion ins Leben zu rufen, um die Anlage zu finanzieren. Mit dem Geld, das wir dann über die Spendenaktion gesammelt haben, wurde jetzt für ein neues Klettergerüst genutzt. Es gibt aber auch die Möglichkeit, Fördergelder für die Digitalisierung zu beantragen. Das macht den Erwerb dann sicherlich noch einmal interessanter.

Wie sieht es mit neuen Einnahmen durch den vernetzten Tennisplatz aus?

Über die LK-Matches bekommt man als Verein fünf Euro pro Match. Wir haben im Sommer innerhalb von sechs Wochen knapp 250 Euro dadurch eingenommen. Auch im Winter rechnen wir damit, dass wir einige Einnahmen haben werden. Bei unserer vereinsinternen Hallenmeisterschaften haben wir knapp hundert Teilnehmer und 176 Matches allein in der Gruppenphase geplant – davon werden sicherlich auch einige als LK-Matches ausgetragen.

Kann ich auch als Nichtmitglied eure Wingfieldanlage nutzen?

In der Halle ist das gar kein Problem, die Plätze kann jeder buchen. Draußen muss mindestens ein Vereinsmitglied dabei sein und dann können Gäste über eine Gebühr auf der Anlage spielen, also auch auf dem Wingfield-Court.

Merkt ihr, dass ihr dadurch neue Mitglieder anzieht?

Ja, absolut und Mitgliedergewinnung war auch eins der Ziele. Das Wingfield ein gutes Tool dafür werden wird, haben wird direkt zum Start gespürt. Als wir die Wingfieldanlage über unsere Kanäle verkündet haben, gab es direkt die ersten Anfragen, ob man auch bei uns spielen könne. In den ersten sechs Wochen, in denen die Anlage in Betrieb war, haben wir bereits 21 Mitglieder gewonnen. In einem so kurzen Zeitraum haben wir noch nie so viele neue Mitglieder gewonnen. Da liegt ein Zusammenhang dann doch auf der Hand.

Und wie wurde das System von euren eigenen Mitgliedern angenommen? Gab es auch negative Stimmen?

Also wirklich negatives Feedback gab es eigentlich gar nicht. Der Platz stört auch niemanden. Wenn man einfach nur Tennis ohne Aufzeichnung spielen will, geht das auch auf dem Wingfield-Court. Das Einzige, was man gemerkt hat war, dass es anfangs ein Misstrauen den Analysen gegenüber gab. Nach dem Motto: ‚Das stimmt doch nicht, was mir in der App angezeigt wird. Ich schlage doch viel härter auf.‘ Da ist der ein oder andere vielleicht etwas auf den Boden der Tatsachen zurückgekommen. Wenn man Wingfield einmal ausprobiert, ist man auf jeden Fall angefixt und will bei jedem Match die Statistiken haben und gerne auf dem Platz spielen.

Wirklich? Auch für die älteren Mitglieder ziehen vollkommen mit?

Definitiv, der Platz wird mittlerweile von Jung und Alt genutzt – auch wenn der eine oder andere vielleicht etwas länger gebraucht hat, um die ersten Statistiken zu interpretieren und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Aber eine Gewöhnung an ein neues System ist immer da, so auch bei der Einführung eines Platzbuchungssystems. Das Wingfield-System macht es einem mit seiner intuitiven App zum Glück sehr einfach.

Einem zweiten Wingfield-Court steht also nichts mehr im Wege.

Also wenn Infrastruktur und Geld keine Rolle spielen würden, dann wäre jeder Platz bei uns digitalisiert und mit Wingfield ausgestattet. ​​​​​​​